Zieleinlauf Mädchen: (vl) Franca Lübbing, Ida Huneke, Emilia Zieba, Arwen Hokamp, Franziska Berg, Jenna Klein, Jette Schreiber, Schlagfrau Lenie Zimmermann, Steuerfrau Emma Wenige

Das erste Bundesfinale des weltgrößten Schulsportwettbewerbs „Jugend trainiert für Olympia“ nach der großen Reform der Bootsklassen ist am gestrigen Mittwoch auf der traditionsreichen Regattastrecke in Berlin-Grünau mit gewohnten Ergebnissen für die Mindener Schülerruderer zu Ende gegangen.

Dabei teilten sich die drei Schulen die Siege in den drei Bootsklassen untereinander auf: Zunächst hatte die Sportschule Halle aus Sachsen-Anhalt im Renndoppelvierer vor der Mindener Crew mit Ole Hölscher, Jan Lehzen, Jan Koch, Collin Liebe und Steuermann Tom Lehzen und den brandenburgischen Vertretern die Nase vorn. Im Gig-Doppelvierer drehte das Team vom Wasserstraßenkreuz den Spieß um und siegte in der Klassezeit von 3:21 Minuten vor den Vertretern aus Potsdam. „Die Rennen in den Vierern waren sehr überzeugend. Gegen die Mannschaft aus Halle war im Rennboot kein Kraut gewachsen, aber im Gig-Boot haben die Jungs den Spieß umgedreht und sich deutlich vor den Teams aus Potsdam und Marbach (Baden-Württemberg) durchgesetzt“, so ein sichtlich zufriedener Trainer Björn Bierwirth.

Aufgrund des neuen Wertungssystems, wonach bei der gleichen Anzahl von Siegen und weiteren Platzierungen der Rang im Achter entscheidet, war nach den Ergebnissen der Viererrennen vor diesem Finale klar, dass der Sieger des Achterrennens auch die Gesamtwertung und somit den Bundessieg in der Wettkampfklasse II erringen würde. Die erfolgreiche Mindener Vierer-Crew wurde in diesem Rennen von Georg Gieseking (der für den kurzfristig erkrankten Lasse Deterding eingesprungen war), Johann Böhne, Sönke Kinkelbur und Paul Vogelsmeier unterstützt. Nach einem spannenden Rennverlauf sicherte sich am Ende überlegen mit einer Länge Vorsprung die Sportschule aus Potsdam den Sieg in der Königsklasse vor dem Team der NRW-Sportschule Besselgymnasium, die ihrerseits eine Länge vor der Sportschule Halle über die Ziellinie ruderten. „Glückwunsch nach Potsdam, die Vorstellung im Achter war dominant“, erkannte Bessel-Coach Bierwirth die individuelle Überlegenheit der Potsdamer Sportler neidlos an. Schließlich bekamen die Mindener Nachwuchsruderer vom diesjährigen Olympiateilnehmer im Doppelvierer Anton Finger die Silbermedaillen um den Hals gehängt und freuten sich auf dem Siegerpodest unter den Augen von Bessel-Konrektor Andy Kracht und Bessel-Protektor Martin Meier mit weiteren zahlreichen Mindener Schlachtenbummlern lautstark über das Ergebnis.

Insgesamt Platz 5 hieß es in der Schlussabrechnung für die gleichaltrigen Mädchen. Besonders überzeugend waren hier die Vorstellungen im Renndoppelvierer für Franziska Berg, Lenie Zimmermann, Jette Schreiber, Jenna Klein und Steuerfrau Franca Lübbing mit dem sechsten Rang sowie der dritte Rang im erstmals in der Geschichte des Wettbewerbs „Jugend trainiert“ ausgefahrenen Juniorinnen-Achter. „Besonders war hier der Einsatz von Franca Lübbing, die in diesem Rennen den üblichen Sitz der Steuerfrau gegen den Rollsitz austauschte und gemeinsam mit ihrer Vierer-Mannschaft sowie Emilia Zieba, Ida Huneke, Arwen Hokamp und Steuerfrau Emma Wenige den dritten Rang belegte“, hob Trainerin Laura Korte die Leistung der Schülerin der NRW-Sportschule hervor. „Mit dem Ergebnis haben die Mädchen ihre vorher gesteckten Ziele vollumfänglich erreicht. Besonders schön war, dass wir das Team der Sportschule Potsdam in der Gesamtwertung hinter uns lassen konnten“, so Korte abschließend.

Den 10. Rang belegten die Jungen der Wettkampfklasse III (12 bis 14 Jahre) in der Gesamtwertung. Hier waren der sechste Platz des Gig-Doppelvierers mit Mikel Kolthi, Malte Bierhaus, Joschua Pönighaus, Noah Enger und Steuermann Lasse Schmietendorf sowie der neunte Rang von Nathan Böhne und Andreas Paul Krumtung im Doppelzweier die Highlights. „Es haben hier teilweise nur Kleinigkeiten gefehlt. Im Gig-Doppelvierer betrug der Abstand zwischen Platz 3 und 6 nur etwa zwei Sekunden. Und der Doppelzweier ist auf den letzten Metern noch auf den dritten Rang im B-Finale und damit den 9. Platz insgesamt verwiesen worden. Ich denke, dass alle Sportler wertvolle Erfahrungen für die kommenden Jahre mitgenommen haben“, zeigten sich die Trainer Benjamin Franke und Daniel Bredemeier über die Resultate durchaus nicht unerfreut.

Nach einer stimmungsvollen Siegerehrung in der Max-Schmeling-Halle werden alle Mindener Teilnehmer des Bundesfinales am heutigen Donnerstag am Wasserstraßenkreuz zurückerwartet.